TANNHÄUSER ET LE TOURNOI DES CHANTEURS À LA WARTBURG, WWV70 : LIVRET

L’œuvre musicale de Richard Wagner est composée d’opéras ou “drames musicaux” allant des “Fées” (Die Feen) à “Parsifal”. Une présentation détaillée de chacune de ces œuvres majeures est ici associée à un ensemble d’articles thématiques, replaçant celles-ci non seulement dans le contexte de sa vie personnelle mais également dans son contexte social, économique et culturel. Cette section regroupe également l’ensemble des œuvres musicales (hors opéra) et son œuvre littéraire.

TANNHÄUSER ET LE TOURNOI DES CHANTEURS À LA WARTBURG, WWV70

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, WWV70

Handlung

ERSTER AUFZUG

Zweite Szene

Tannhäuser zuckt mit dem Haupte empor, als fahre er aus einem Traume auf. – Venus zieht ihn schmeichelnd zurück. – Tannhäuser führt die Hand über die Augen, als suche er ein Traumbild festzuhalten

VENUS.
Geliebter, sag? Wo weilt dein Sinn?<

TANNHÄUSER.
Zuviel! Zuviel! O, daß ich nun erwachte!

VENUS.

Sag, was kümmert dich?

TANNHÄUSER.

Im Traum war mir’s, als hörte ich –

was meinem Ohr so lange fremd –

als hörte ich der Glocken frohes Geläute …

O sag, wie lange hört’ ich’s doch nicht mehr?

VENUS.

Wohin verlierst du dich? Was faßt dich an?

TANNHÄUSER.

Die Zeit, die hier ich verweil, ich kann sie nicht

ermessen! Tage, Monde – gibt’s für mich

nicht mehr, – denn nicht mehr sehe ich die Sonne,

nicht mehr des Himmels freundliche Gestirne; –

den Hahn seh ich nicht mehr, der frisch ergrünend

den neuen Sommer bringt; – die Nachtigall

hör ich nicht mehr, die mir den Lenz verkünde!

Hör ich sie nie, seh ich sie niemals mehr?

VENUS sich in dem Lager aufrichtend.

Ha, was vernehm ich!

Welche tör’ge Klagen!

Bist du so bald der holden Wunder müde,

die meine Liebe dir bereitet? Oder

wie? Reut es dich so sehr, ein Gott zu sein?

Hast du so bald vergessen, wie du einst

gelitten, während jetzt du dich erfreust?

Mein Sänger, auf! Ergreife deine Harfe![224]

Die Liebe feire, die so herrlich du besingst,

daß du der Liebe Göttin selber dir gewannst, –

die Liebe feire, da ihr höchster Preis dir ward!

TANNHÄUSER zu einem plötzlichen Entschlusse ermannt, ergreift seine Harfe und stellt sich feierlich vor Venus hin.

Dir töne Lob! Die Wunder sei’n gepriesen,

die deine Macht mir Glücklichem erschuf!

Die Wonnen süß, die deiner Huld entsprießen,

erheb mein Lied in lautem Jubelruf!

Nach Freude, ach! nach herrlichem Genießen

verlangt’ mein Herz, es dürstete mein Sinn:

da, was nur Göttern einstens du erwiesen,

gab deine Gunst mir Sterblichem dahin. –

Doch sterblich, ach! bin ich geblieben,

und übergroß ist mir dein Lieben;

wenn stets ein Gott genießen kann,

bin ich dem Wechsel untertan;

nicht Lust allein liegt mir am Herzen,

aus Freuden sehn ich mich nach Schmerzen!

Aus deinem Reiche muß ich fliehn, –

oh, Königin! Göttin, laß mich ziehn!

VENUS.

Was muß ich hören? Welch ein Sang!

Welch trübem Ton verfällt dein Lied?

Wohin floh die Begeistrung dir,

die Wonnesang dir nur gebot?

Was ist’s? Worin war meine Liebe lässig?

Geliebter, wessen klagest du mich an?

TANNHÄUSER.

Dank deiner Huld, gepriesen sei dein Lieben!

Beglückt für immer, wer bei dir geweilt!

Ewig beneidet, wer mit warmen Trieben

in deinen Armen Götterglut geteilt!

Entzückend sind die Wunder deines Reiches,

die Zauber aller Wonnen atm’ ich hier;

kein Land der weiten Erde bietet Gleiches,

was sie besitzt, scheint leicht entbehrlich dir.

Doch ich aus diesen ros’gen Düften

verlange nach des Waldes Lüften,

nach unsres Himmels klarem Blau,

nach unsrem frischen Grün der Au, –

nach unsrer Vöglein liebem Sange,

nach unsrer Glocken trautem Klange; –

aus deinem Reiche muß ich fliehn!

O Königin! Göttin, laß mich ziehn![225]

VENUS.

Treuloser! Weh, was lässest du mich hören?

Du wagest meine Liebe zu verhöhnen!

Du preisest sie und willst sie dennoch fliehn!

Zum Überdruß ist dir mein Reiz gediehn!

TANNHÄUSER.

Ach, schöne Göttin! Wolle mir nicht zürnen!

Dein übergroßer Reiz ist’s, den ich fliehe!

VENUS.

Weh dir, Verräter! Heuchler! Undankbarer! Weh!

Ich laß dich nicht! Du darfst nicht von mir ziehen!

TANNHÄUSER.

Nie war mein Lieben größer, niemals wahrer,

als jetzt, da ich für ewig dich muß fliehn!

 

Venus hat ihr mit den Händen bedecktes Gesicht leidenschaftlich von Tannhäuser abgewendet; nach einer Pause wendet sie es ihm lächelnd und mit verführerischem Ausdruck wieder zu.

 

VENUS.

Geliebter, komm! Sieh dort die Grotte,

von ros’gen Düften mild durchwallt!

Entzücken böt selbst einem Gotte

der süß’sten Freuden Aufenthalt.

Besänftigt auf dem weichsten Pfühle

flieh deine Glieder jeder Schmerz!

Dein brennend Haupt umwehe Kühle,

wonnige Glut durchschwelle dein Herz!

Aus holder Ferne mahnen süße Klänge,

daß dich mein Arm in trauter Näh umschlänge;

von meinen Lippen schlürfst du Göttertrank,

aus meinen Augen strahlt dir Liebesdank!

Ein Freudenfest soll unsrem Bund entstehen,

der Liebe Feier laß uns froh begehen!

Nicht sollst du ihr ein scheues Opfer weihn,

nein! mit der Liebe Göttin schwelge im Verein!

SIRENEN aus weiter Ferne, unsichtbar.

Naht euch dem Strande! Naht euch dem Lande!

VENUS während sie sucht Tannhäuser sanft nach sich zu ziehen.

Mein Ritter, mein Geliebter! Willst du fliehen?

TANNHÄUSER auf das Äußerste hingerissen, greift mit trunkener Gebärde in die Harfe.

Stets soll nur dir, nur dir mein Lied ertönen,

gesungen laut sei nur dein Preis von mir!

Dein süßer Reiz ist Quelle alles Schönen,

und jedes holde Wunder stammt von dir.

Die Glut, die du mir in das Herz gegossen,

als Flamme lodre hell sie dir allein![226]

Ja, gegen alle Welt will unverdrossen

fortan ich nun dein kühner Streiter sein!

 

Er läßt sich die Harfe entsinken

 

Doch hin muß ich zur Welt der Erden, –

bei dir kann ich nur Sklave werden;

nach Freiheit doch verlangt es mich,

nach Freiheit, Freiheit dürste ich: –

zu Kampf und Streite will ich stehn,

sei’s auch zum Tod und Untergehn!

Drum muß aus deinem Reich ich fliehn –!

Oh, Königin! Göttin! Laß mich ziehn!

VENUS im heftigsten Zorne.

Zieh hin, Wahnsinniger! Zieh hin!

Verräter, sieh, nicht halt ich dich!

Ich geb dich frei! Zieh hin! Zieh hin!

Was du verlangst, das sei dein Los!

Zieh hin! Zieh hin!

Hin zu den kalten Menschen flieh,

vor deren blödem, trübem Wahn

der Freude Götter wir entflohn

tief in der Erde wärmenden Schoß.

Zieh hin, Betörter, suche dein Heil!

Suche dein Heil, und find es nie!

Bald weicht der Stolz aus deiner Seel,

demütig seh’ ich dich mir nahn!

Zerknirscht, zertreten suchst du mich auf,

flehst um die Zauber meiner Macht!

TANNHÄUSER.

Ach, schöne Göttin, lebe wohl!

Nie kehre ich zu dir zurück!

VENUS.

Ha! kehrtest du mir nie zurück! …

 

Verzweiflungsvoll

 

Kehrst du nicht wieder, ha! so sei verfluchet

von mir das ganze menschliche Geschlecht!

Nach meinen Wundern dann vergebens suchet!

Die Welt sei öde und ihr Held ein Knecht!

Kehr wieder, kehre mir zurück!

TANNHÄUSER.

Nie mehr erfreu mich Liebesglück!

VENUS.

Kehr wieder, wenn dein Herz dich zieht!

TANNHÄUSER.

Für ewig dein Geliebter flieht!

VENUS.

Wann alle Welt dich von sich stößt …

TANNHÄUSER.

Vom Bann werd ich durch Buß erlöst![227]

VENUS.

Nie wird Vergebung dir zuteil!

Kehr wieder,schließt sich dir das Heil!

TANNHÄUSER.

Mein Heil! Mein Heil ruht in Maria!

 

Venus sinkt mit einem Schrei zusammen und verschwindet. Mit Blitzesschnelle verwandelt sich die Bühne.

Livret

ACTE I

Scène II

TANNHAUSER, VÉNUS.
Tannhauser passe la main sur son front comme s’il voulait sa
rappeler un rêve.

VÉNUS.
0 toi que j’aime, à quoi songes-tu ? dis?

TANNHAUSEtt, agité.
C’en est trop 1 c’en est trop! que mon sommeil s’acheva!

VÉNUS, très calme.
D’où viennent tes soucis?

TANNHAUSER.
Un rêve
Me rappelait des sons oubliés trop longtemps,

Les joyeux tintements

De la cloche lointaine.
Ah I dis-moi 1 Depuis quand ne les entends-ja plu* ?

VÉNUS.

Quelle folie est la tienne 2
Quel vain souci I

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